Unter dem Motto “Empowerment für die Demokratie” fand im jfc am am Freitag, 27. September 2024, in Kooperation mit der GMK-Landesgruppe NRW, ein gemeinsamer Fachtag statt. Im Mittelpunkt stand die Rolle der sozialen Medien bei der Destabilisierung unserer Demokratie – vor allem mit Blick auf den starken Rechtsruck bei jungen Menschen. Gemeinsam mit den knapp 70 Teilnehmenden der Tagung wurde nach Ideen und Lösungen gesucht, wie die Medienpädagogik dem aktuellen Rechtsruck entgegenwirken und die Demokratiebildung stärken kann. Die Veranstaltung bot einen tiefen Einblick in die Herausforderungen, denen sich Demokratie und Journalismus in Zeiten von Desinformation auf sozialen Plattformen gegenübersehen.
Die Veranstaltung eröffnete mit einer Begrüßung von Sabine Sonnenschein und Patricia Gläfcke vom jfc Medienzentrum.
Miriam Bunjes von der Correctiv Reporterfabrik thematisierte, wie Fakes und Meinungsmache mit trendigen Posts den Journalismus beeinflussen und wie sich Journalismus für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt verändern muss. Sie plädierte für mehr Bildung zu journalistischen Standards (wie etwa die Unterscheidung von Meinung und Information) in unserer “redaktionellen Gesellschaft” und auch für mehr “Tiktok-Kompetenz” bei Journalist:innen und Pädagog:innen, um Jugendliche überhaupt erreichen zu können.
Danach machte Benita Martis auf die technischen Strukturen der sozialer Netzwerke aufmerksam. Sie zeigte die Funktionsweise von Propagandabots auf TikTok auf und wie KI zu großen Teilen auf der Dynamik des Internets basiert. So wird aus technischer Sicht Diskriminierung verschiedener Personengruppen verstärkt. Ein weiterer Fokus lag auf den Verbindungen zwischen rechtsextremen Akteuren und toxischen Online-Inhalten, die zur Zerrüttung der Demokratie beitragen können, was Florian Mortsiefer vom jfc Medienzentrum anhand konkreter Beispiele verdeutlichte.
Um den Austausch über diese wichtigen Themen fortzusetzen und Impulse für die eigene pädagogische Arbeit zu bekommen, wurden konkrete Beispiele zur Förderung von Medienkompetenz und Jugendpartizipation vorgestellt. Max Hillenberg und Romance Bassingha von der Correctiv-Jugendredaktion Salon 5 erzählten von ihrer journalistischen Arbeit, bei der Jugendliche, die Themen bearbeiten, die sie interessieren, journalistisches Handwerk lernen und in die Lage versetzt werden, selbst Fakes-News und Desinformation aufzudecken. Abschließend ging es im Vortrag von Hans-Peter Dürhager darum, wie konkrete Methoden der Medienpädagogik zur Stärkung einer demokratischen Gesellschaft beitragen können.