Neue Impulse, fachlicher Austausch und Praxiserfahrungen auf der Netzwerktagung
Die Bedeutung digitaler Medien für die Jugendförderung hat in den letzten Jahren stetig zugenommen – nicht zuletzt erzeugten die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie einen Digitalisierungsschub in Bildung und Jugendhilfe. Mit wachsender Offenheit begegnen viele Fachkräfte digitalen Medien und so sind in NRW viele neue spannende Projekte und Ansätze entstanden.
Fachtagung „Alles digital – und nun ?!“
Um den Dialog zwischen der Praxis der Jugendhilfe und den medienpädagogischen Facheinrichtungen in NRW zu vertiefen, die Vielfalt der medienpädagogischen Angebote in NRW sichtbar zu machen und Vernetzung sowie Erfahrungsaustausch zu fördern, organisierten sechs medienpädagogische Einrichtungen, die sich im Netzwerk Medienpädagogik NRW zusammen geschlossen haben, die Hybride Fachtagung „Alles digital – und nun ?!“ in den Räumen der Akademie der kulturellen Bildung in Remscheid.
Bedarfe von Jugendlichen in der digitalen Welt
Nach der Begrüßung durch Dr. Andreas Deimann vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen bot André Weßel von der TH Köln in seinem Impulsvortrag einen Soziologischen Blick auf aktuelle Bedarfe des Jugendalters. Er benannte aktuelle Themenfelder und erläuterte, wie sich medienpädagogische Möglichkeiten aus den aktuellen globalen Krisen ergeben.
In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen die Mitarbeiter*innen der sechs Veranstalter mit Herrn Dr. Deimann und dem Publikum über die Frage, was Kinder und Jugendliche in unserer digitalen Welt benötigen. Moderiert wurde das Gespräch von Matthias Felling, Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW. Er sorgte dafür, dass alle Beteiligten ihre Vorschläge für die Förderung und Unterstützung Jugendlicher bei Fragen zu digitalen Medien äußern konnten. Da die Tagung hybrid gestaltet war, konnte Matthias Felling auch das Online-Publikum in das Gespräch einbeziehen. Mit Hilfe der App Edkimo wurden zeitgleich Meinungen und Ideen des Online-Publikums gesammelt und als Grafik auf die Leinwand projiziert.
Praxis durch zahlreiche Workshops
An Nachmittag gab es zahlreiche Workshops zu unterschiedlichen Themen. Das jfc Medienzentrum führte den Workshop „Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Jugendarbeit medienpädagogisch aufgreifen“ durch. Die Referentinnen Gerda Sieben und Esther Lordieck erläuterten im theoretischen Teil den Zusammenhang zwischen den Anforderungen für Nachhaltigkeit und digitalen Medien. Benannt wurden Chancen, aber auch Gefahren digitaler Technologien für eine nachhaltige Zukunft. Ansätze der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wurden auf medienpädagogische Formate bezogen und im praktischen Teil mit vielen Projektbeispielen unterlegt und in der Diskussion von den Teilnehmenden ergänzt.
Alle Beteiligten freuten sich über die erfolgreich verlaufene Fachtagung, von den Teilnehmern – vor Ort und online – kamen positiven Rückmeldungen und viele Vorschläge für eine kontinuierliche Fortsetzung des Dialogs zwischen der Praxis der Jugendhilfe und den medienpädagogischen Einrichtungen in NRW.
Die Ergebnisse der Tagung und der Workshops werden in den nächsten Wochen auf der Tagungswebseite www.digitaltagung.nrw gesammelt und veröffentlicht.
Das Netzwerk Medienpädagogik NRW setzt sich zusammen aus: Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW e.V. / Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW e.V. (AJS) / Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW) / Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK) / jfc Medienzentrum e.V. / LAG Lokale Medienarbeit NRW e.V. (LAG LM)