Die jungen Mitglieder des Jugendfilmclubs des jfc Medienzentrums sehen sich den Film “Als Hitler das rosa Kaninchen stahl” an.
Die Flüchtlinge, die Deutschland erreichen und aus Kriegsländern kommen sind häufig Gesprächsthema in der Politik, aber auch in der kulturellen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Oft wird die Frage gestellt, ob diese Flüchtlinge nicht eine Belastung darstellen, vielfach wird über deren Bleiberecht diskutiert.
Aber es gab auch einmal eine Zeit, in der Deutsche ins Ausland flüchten mussten, weil sie in ihrer Heimat von Verfolgung, Entrechtung und letztlich auch Tod bedroht waren. Eine solche Geschichte erzählt der Film “Als Hitler das rosa Kaninchen” stahl, der nach der Buchvorlage von Judith Kerr gedreht wurde.
1933 flüchtet die Familie Kerr aus Deutschland, weil sich der Vater in seinen Zeitungsartikeln und Rundfunkbeiträgen gegen die Nationalsozialisten ausgesprochen und vor ihnen gewarnt hat. Sie können sich ausrechnen, was passieren wird, wenn diese die kommende Wahl gewinnen.
Die Flucht führt in die Schweiz, nach Paris und schließlich nach England. Jedesmal müssen die Kinder die Sprache neu lernen, sich in der Schule zurechtfinden und auch damit leben, dass die Familie kaum noch Geld hat.
Zehn Kids des Jugendfilmclubs folgten dem Film (im Bild im Off-Broadway-Kino) mit großer Aufmerksamkeit, hier und da floss auch mal eine heimliche Träne. Deutlich war zu spüren, wie sehr das Thema der Entwurzelung, der Heimatlosigkeit die jugendlichen Zuschauer traf. Und unmittelbar nach dem Film kam der Vorschlag, sich beim nächsten Treffen mit dem Buch von Judith Kerr zu beschäftigen.
Einen anderen Wunsch gab es auch: “Beim nächsten Mal schauen wir dann einen lustigen Film!”