Vielleicht könnte man das ja anders machen, das wäre viel besser für die Umwelt. – Das klingt wenig konkret, aber so fangen viele Ideen für nachhaltige Start-ups an. Ein paar davon wollen wir heute vorstellen.
Zugegeben, ich warte schon lange darauf, dass ich die eine Idee hab, mit der ich dann ein Start-up gründen kann und damit im besten Fall auch noch etwas Gutes tut. Mir fehlt diese Idee bisher, aber andere Menschen hatten schon sehr gute Einfälle und haben ihre Start-ups gegründet. Ein paar davon, die in die Kategorie „Grüne Start-ups“ fallen, möchten wir hier vorstellen. Es geht um süßes Essen, Müllvermeidung und Mobilität.
Eis ohne Milch
Die Cremigkeit von Speiseeis kommt meistens aus Milch und/oder Sahne. Aber es geht auch anders, versprechen Rebecca und Jan, die Gründer von NOMOO. Nachdem sie die Dokumentation „Cowspiracy“ (u.a. auf verfügbar auf Netflix) gesehen haben, haben sie beschlossen, mehr pflanzliche Lebensmittel zu konsumieren. Denn dadurch entsteht wesentlich weniger Treibhausgas. Für ihr Eis setzen sie auf pflanzliche, BIO-zertifizierte Inhaltsstoffe. Das macht das Eis auch vegan und laktosefrei. Bei der Verpackung wird auf Plastik verzichtet.
NOMOO Eis gibt es mittlerweile in vielen Supermärkten in ganz Deutschland. Auf der Seite findet ihr einen NOOMOOStorefinder. Größere Menge können auch im Onlineshop (ebenfalls mit nachhaltigem Versand ohne Plastik) bestellt werden.
Leihschüsseln für Take-away Essen
Wenn man Essen „to go“ bestellt, bekommt man das meistens in Plastik- oder Styroporverpackungen. Vom Plastikbesteck, was häufig dabei liegt wollen wir jetzt mal gar nicht sprechen. Leider hat man nicht immer eine eigene Schüssel dabei, so wie sich das bei Kaffeebechern immer weiterverbreitet. Bei einigen Restaurants gibt es nun aber die Möglichkeit, Verpackungsmüll zu vermeiden. Das Start-up VYTAL bietet in Zusammenarbeit mit diesen Restaurants Schüsseln an, die ihr euch leihen könnt. Wenn ihr aufgegessen habt, bringt ihr sie wieder zurück. Oder ihr bestellt sowieso regelmäßig und „tauscht“ die leere Schüssel gegen eine volle. Das muss noch nicht mal im selben Restaurant sein, sondern kann auch ein anderes sein, das mit VYTAL kooperiert. Wie genau das System von VYTAL funktioniert hat zum Beispiel auch schon der WDR getestet (Video). Restaurants, die mit dem Start-up zusammen arbeiten gibt es unter anderem in Köln, München, Berlin, Freiburg und Düsseldorf.
Alltägliche Mitfahrgelegenheit
Das Konzept der Mitfahrgelegenheit ist wahrscheinlich bekannt. Mehrere Personen haben ein Ziel und teilen sich deshalb das Auto und auch die Kosten. Über längere Strecken hat sich das Unternehmen BlaBlaCar als Mitfahrgelegenheits-Anbieter etabliert. Aber wenn es um die Fahrt zur Arbeit geht, also eher kurze Strecken, sitzen laut goFLUX)
durchschnittlich nur 1,2 Personen in einem Auto. Und viele fahren ja so ziemlich in die gleiche Richtung. Warum also nicht ein Auto voller machen? Über goFLUX können sich Pendlerinnen und Pendler mit dem gleichen Ziel finden und so den Straßenverkehr entlasten. Durch die gemeinsame Fahrt würde auch das Stressniveau der Pendler*innen gesengt, sagt goFLUX. Die nachhaltige Mobilitätslösung hat also positive Effekte auf die Umwelt und auf den Menschen. Die Gründer kooperieren auch direkt mit Unternehmen, die dann wiederum ihren Mitarbeiter*innen über goFLUX die Organisation von Mitfahrgelegenheiten erleichtern können. Bisher gibt es den Dienst in den Regionen Köln/Bonn/Düsseldorf.
Diese Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da draußen gibt es selbstverständlich noch mehr Gründerinnen und Gründer, die eine gute, nachhaltige Idee hatten und ein Start-up gegründet haben.
Von Anja Bolle