von Anja Bolle

Die Zukunft ist digital. Und das macht sie in mancherlei Hinsicht auch nachhaltiger, zum Beispiel, wenn wir beim Amt unsere Anliegen online erledigen können und dafür Autofahrten wegfallen. Oder wenn wir Energie über digitale Plattformen effizienter steuern und nutzen können. Wie digital bzw. smart deutsche Städte sind, steht im Smart City Index. Den haben wir uns einmal genauer angeschaut…

Vielleicht habt ihr es schon mal irgendwo gehört oder gelesen: Estland gilt in Sachen digitaler Verwaltung als Vorreiterland in Europa. Dort ist es problemlos möglich, die meisten Anliegen ohne lange Wartezeit übers Internet zu erledigen. Aber auch viele Städte bei uns in Deutschland versuchen es mittlerweile mit der Digitalisierung.

Smart City Index

Der Verband Bitkom hat 2019 das erst Mal mit dem Smart City Index untersucht, wie der aktuelle Stand der Digitalisierung in deutschen Großstädten ist. Und weil die Digitalisierung sehr schnell fortschreitet findet das Digitalranking nun jedes Jahr statt. In den fünf Kategorien Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität und Gesellschaft können die Städte Punkte sammeln. 2019 und 2020 war Hamburg im Gesamtranking jeweils auf dem ersten Platz. Für die zweite Erhebung wurden die untersuchten Parameter ergänzt. Jetzt können die Städte bei 136 Parametern Punkte sammeln, von Online-Bürger-Service über Sharing-Angebote bei der Mobilität oder intelligente Mülltonnen.

Die Aufsteiger

Dass es mit der Digitalisierung tatsächlich schnell gehen kann, zeigen die starken Veränderungen beim Smart City Index innerhalb eines Jahres. Hamburg konnte den ersten Platz verteidigen. Aber schon auf Platz zwei und drei haben München und Köln die Städte Karlsruhe und Stuttgart vom Podium geschmissen. Osnabrück ist der größte Aufsteiger in den Top 10. Die Stadt hat sich um 23 Plätze auf Platz 8 verbessert. Im Gesamtranking hat Lübeck den größten Sprung gemacht, um 29 Plätze auf jetzt Platz 38.

Das bedeutet allerdings nicht, dass andere Städte ihr Engagement in der Digitalisierung wieder eingestellt haben, betont Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: „Die starken Verschiebungen erklären sich auch dadurch, dass keine Stadt untätig geblieben und das Niveau im Durchschnitt angestiegen ist. So ist es möglich, Digitalprojekte voranzutreiben und trotzdem ein paar Plätze zu verlieren, weil andere noch mehr getan haben.“ (→bitkom.org)

Thema Energie und Umwelt

Da wir uns hier für die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt interessieren, schauen wir uns dieses Teilranking noch mal gesondert an. Drei NRW-Städte haben es im aktuellen Smart City Index unter die Top 10 geschafft: Münster (Platz 7), Solingen (Platz 9) und Köln (Platz 10). Alle drei Städte konnten ihre Position im Vergleich zum Vorjahr nochmal verbessern. Münster und Solingen sammeln besonders Punkte durch ihren Anteil von E-Fahrzeugen, emissionsarmen Bussen und die vorhandene Ladeinfrastruktur. Köln punktet mit intelligenter Straßenbeleuchtung und Smart Meter Projekten, also zum Beispiel intelligenten Stromzählern. Wie andere Städte in NRW und Deutschland abgeschnitten haben, könnt ihr auf einer →Online-Karte ansehen.

Geht da noch mehr?

Das fragen sich auch die Städte und Kommunen. Gemeinsam haben sie auf der Smart Country Convention über die Zukunft der Digitalisierung von Städten gesprochen. Mehr Informationen zur Veranstaltung gibt’s →hier.

Wenn ihr euch übrigens intensiver mit dem Konzept der „Smart Cities“ und ihrem Potenzial für die Transformation in einer nachhaltigen Welt befassen wollen, empfehlen wir den Beitrag SMART CITY: WIE AUS EINER UTOPIE REALITÄT WERDEN KANN in der →aktuellen MedienConcret NATÜRLICH DIGITAL?!