Corona und der lange Lockdown schlagen auf die Psyche. Im Internet gibt es viele gute Tipps, wie wir gut durch diese schwierigen Zeiten kommen. Auch viele der weit über 1000 Apps zum Thema Gesundheit können Unterstützung bieten, sich körperlich und mental fit zu halten. Eins ist aber klar: Apps ersetzen keine Therapie.

So manche der Psychologie-Apps können sogar regelrecht gefährlich werden: WDR Journalistin Lisa Altmeier testete für die Redaktion „funk“ die russische App „Onlinetherapie“ (ab 18 Jahren) und stieß dort auf 13-14-Jährige, die ihren Selbstmord ankündigten, nach Nacktfotos gefragt wurden und sich über Mordfantasie und Depression austauschten. In der Folge machte sie eine Meldung bei der Polizei und beim Google Play Store, worauf die App nur kurzfristig aus dem Appstore verschwand.

Die meisten Psychologie-Apps seien nicht wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit überprüft worden, so die Psychologin Pia Kabitzsch auf ihrem →YouTube-Kanal „psychologeek“. Aber auch die getesteten Apps können nicht immer mit guten Ergebnissen aufwarten, so wurden laut Kabitzsch z.B. bei Suizidpräventionsapps keine ausreichenden Strategie angeboten oder es gab fehlerhafte Kontaktinfos. Mit Ausnahme von professionellen Apps auf Rezept rät sie von Psychologie-Apps eher ab. Für diejenigen, bei denen sich depressive oder ängstliche Beschwerden anbahnen, empfiehlt sie aber das von einer australischen Uni entwickelte Online-Programm →moodgym das interaktive Hilfe zur Selbsthilfe bietet.

Seriöse Infos und Tipps rund um das Thema „E-Mental Health“ bietet Kabitzsch unter →Psychologische Apps – das können sie wirklich. Wer therapeutische Hilfe braucht, wendet sich am besten unter Fon 116117 an den psychiatrischen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung, die therapeutische Erstgespräche vermittelt.