30.05.2021, 20:04 geht „Arabesque on air“ das letzte Mal bei Radio Köln auf Sendung. In dem Radioprojekt kommen junge Künstler:innen zu Wort. Sie skizzieren ihre Erfahrungen als junge Kreative mit Migrations- bzw Fluchthintergrund, was das mit ihrer Kreativität macht und wie sie unter den aktuellen Bedingungen produzieren können.
Im Bürgerfunk auf Radio Köln wird Sonntag die Session ausgestrahlt, in der die Künstler MelaNero und MC Omar über Musik, Corona und ihre Aktivitäten sprechen. Sie wurde als Zoom-Konferenz im Rahmen des Initialprojektes „Aarabesque on air“ durchgeführt und so saßen Moderatorin Arabella Drühe und Producer Abdulrahman Masri im Studio während die Gäste in ihren jeweiligen Wohnungen waren. Die Pandemie als Krise hat sie u a auf Musik fokussiert und sie wurden sehr produktiv. In der Session performen sie sich erstmals ihre neuen Songs gegenseitig. Dabei fühlen sie sich eigenartig, da sie zwar erstmals vor andern performen, aber doch in verschiedenen Orten sind und kein direktes Feedback bekommen. Es ist daher eher so wie die Aufnahme der eigenen Songs allein – und doch irgendwie anders.
Musik als Ventil für Gefühle beschreibt intensiv MC Omar, der eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in Köln macht. Eigentlich kann er nur im Urlaub Musik produzieren, weil er dann in erholter guter Stimmung ist. Eigentlich…. In Deutsch rappt er mehr und mehr. Bisher hat er in Arabisch gerappt, da er sich in der Sprache besser ausdrücken kann. Zunehmend rappt er in Deutsch, weil er möchte, dass sein Publikum ihn in Deutschland versteht. Dafür springt er sogar über seine Schamgrenzen, weil er seinen Akzent noch zu stark findet.
Auch die Raps von MelaNero beschäftigen sich mit Ausgrenzung, Krieg und sind ein starkes Votum für gegenseitigen Respekt. Für MC Omar ist seine Musik u a eine Unterstützung gegen den Krieg in Syrien. Da er kein Geld spenden kann, macht er es mit seiner Musik und zeigt so seine Solidarität.
Hier geht es zum Projekt „Arabesque on air“, in dessen Rahmen die Session produziert wurde.