In diesem Jahr wollen wir uns mit dem Thema “Mental Health” im Zusammenhang mit Medien auseinandersetzen.

Wir sprechen von multiplen Krisen, wenn wir das allgemeine Grundgefühl angesichts von Umweltkrise, Pandemie/Lockdown, eines Krieges in der Ukraine und vieler instabiler Weltregionen beschreiben wollen. Sie werden vor allem in und durch Medien thematisiert und zum Teil auch dramatisiert. Erwachsene wie Kinder und Jugendliche sind davon in unterschiedlicher Weise betroffen, Gereiztheit, Unverständnis, Ungeduld, Rückzug und oder Depression treten häufiger auf. Auch bei vielen Kindern und Jugendlichen stieg gerade während der Lockdowns der Corona-Pandemie der Medienkonsum stark an. Viel Zeit im Netz, Reizüberflutung an Bildern und Tönen, Druck durch geschönte Selbstdarstellungen, das Bedürfnis nach Bestätigung durch Likes – Studien legen nahe, dass soziale Medien bei jungen Menschen zu gedrückter Stimmung, gestörtem Schlafverhalten bis hin zu Burnout und Depression beitragen können.

Umso wichtiger ist es, Strategien zu stärken, das eigene Medienverhalten zu steuern, Umfang und Art des eigenen Medienkonsum zu reflektieren und bewusst zu begrenzen, eine Balance zwischen schneller Information, Unterhaltung und Kommunikation und allgemeinem Wohlbefinden zu finden.

Diese Strategien sollten eingebettet sein in einen reflektierten Umgang mit der krisenhaften Welt, der Einschätzung der eigenen Lage, den möglichen Handlungsstrategien und nicht zuletzt den Gefühlen, die oft widersprüchlich sind und zwischen Ohnmacht und Empowerment, Rigorismus und Toleranz, Selbstsorge und Solidarität schwanken.

Das Thema wird in vielen unserer Angebote, Workshops und auch im Rahmen einer kleinen Fachtagung aufgegriffen werden.

Auch unser Magazin Medienconcret wird sich diesem Leitthema zuwenden und es wie gewohnt mit fachlich fundierten, spannenden Beiträgen ausleuchten. Das Magazin erscheint einmal jährlich. Die nächste Ausgabe wird im Herbst 2023 erscheinen.